Ein interview mit Shiran Gort – Four Leaves
Diese Monat treffen wie Shiran Gort, den Gründer von Four Leaves.
Eine inspirierende Geschichte, in der wir zürück zuseinen Wurzeln gehen. Shiran wurde 1981 in einem Waisenhaus in Sri Lanka geboren. Kurz darauf wurde er von einer niederländischen Mutter und einem indonesisch-niederländischen Vater adoptiert.
Seine Kindheit verbringt er in einem kleinen Dorf im Osten der Niederlande, und wächst inmitten dreier Kulturen: Holländisch, Indonesisch und der seines Geburtslandes Sri Lanka auf. Inzwischen ist Shiran selbst Vater einer Tochter und eines Sohnes und lebt in Amsterdam. 2018 beschloss Shiran, seinen Job in der Modebranche aufzugeben und sich damit den nötigen Raum zu schaffen, um sein eigenes Konzept zu entwickeln: Four Leaves.
Four Leaves ist eine Reise zurück zu seinen Wurzeln und gleichzeitig eine Suche nach der Bedeutung von Schlaf, guter Hygiene und täglicher Routinen.
Routinen die wir für selbstverständlich halten, aber einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität haben. Für jedes Produkt, das er verkauft, spendet er einen Schlafsack oder ein Handtuch an ein Waisenhaus in Sri Lanka. Der soziale Aspekt, der durch das Zurückgeben an die Waisenhäuser entsteht, ist für Shiran eine sehr logische Entwiklung.
Wir setzen uns mit Shiran zusammen, um über seine Wurzeln, seine Work-Life-Balance und seine Zukunftswünsche zu sprechen.
Es ist fast Vatertag. Was bedeutet dieser Tag für dich und wie feiern du ihn?
Der Vatertag ist für mich ein Tag mit zwei Gesichtern. In erster Linie denke ich an die Freude die uns unsere Kinder machen , aber ich denke auch an meinen eigenen Vater und meine Schwester, die nicht mehr bei uns sind, sowie an Moniques Vater.
Unsere Kinder haben keinen Großvater, deshalb feiern wir es, aber nur ganz klein und intim zu viert.
Deine Marke stellt unter anderem Bettwäsche her, also magst du es vielleicht nicht wirklich geweckt zu werden ;-). Aber mit was dürften wir dich mitten in der Nacht wecken?
Haha, zum Glück schlafe ich relativ leicht ein… Ein nächtliches Kuscheln von James oder Celine, wenn sie durch einen bösen Traum nachts aufwachen, ist allerdings etwas, was ich insgeheim liebe und immer willkommen ist. Zu jeder Uhrzeit!
Du hast eine eigene Firma und eine Familie. Wie schaffst du das alles zu organisieren?
Nun, das ist definitiv die größte Herausforderung. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt unter der Woche mehr Zeit mit meinen Kindern verbringe als damals, als ich für ein Unternehmen arbeitete.
Als selbstständiger Unternehmer hat man tasächlich eine gewisse Flexibilität in der Arbeitszeiteinteilung . Auf der anderen Seite funktioniert das nicht wirklich wenn es darum geht mehr Zeit mit meiner Frau zu verbringen … denn wenn ich Zeit für Four Leaves benötige hilft meine Frau Monique beim “Babysitten” und wenn ich nicht arbeite kümmere ich mich um die Kinder.
Ich versuche mir immer, die Sonntage komplett frei zu halten. Eine gute Balance zu finden ist eine wirklich knifflige Aufgabe!
Was unternimmst du am liebsten mit ihrer Familie? Gibt es Parallelen zu Familienausflügen in deiner Kindheit?
Gemeinsam Abenteuer zu erleben ist das Schönste für mich, und damit meine ich wirklich nur wir vier! An einen Ort reisen, an dem wir noch nie zuvor waren und diesen gemeinsam erkunden. Das kann in der Nähe von zu Hause oder weit weg sein, in der Stadt oder mitten in der Natur. Egal wie lange- eine Stunde oder zwei Wochen. Das gemeinsame Erleben zählt.
Ich genieße einfach den Moment. Ich liebe es mir die Fotos anzusehen die wir auf unseren Ausflügen gemacht haben. Das macht mich glücklich.
Ich glaube, meine Eltern haben das früher auch so gemacht, aber meistens während der Sommerferien. Was wir damals in einem Zeitraum von sechs Wochen gemacht haben, machen wir heute mit unseren eigenen Kindern, über das ganze Jahr verteilt.
Du kommst ursprünglich aus Sri Lanka. Inwiefern hat dies dein Interieur und deinen Sinn für Stil und Design beeinflusst?
Zufällig haben wir gerade ein Buch des srilankischen Architekten Geoffrey Bawa in unsere Sammlung aufgenommen. Ich habe Bawas Arbeit vor einigen Jahren durch enge Freunde kennengelernt. Sein Stil, Tropical Modernism, ist die Inspiration für den Look und die Haptik von Four Leaves.
Mich persönlich inspiriert auch seine Architektur, aber ehrlich gesagt ist das minimalistische Interieur in einem Haus mit Kindern nicht immer realistisch. Außerdem ist seine Naturverbundenheit in einem so nicht-tropischen Land wie den Niederlanden nicht immer die praktischste Lösung ;-). Wir geben der Inspiration, die wir von ihm bekommen haben, unsere eigene Note, wir legen Wert auf Pflanzen, viel Grün und Sonnenlicht.
Was bedeutet Me-Time für dich und wie hältst du Momente der Ruhe fest?
Ich-Zeit ist für mich ein wirklich privater Moment, der kurz oder lang sein kann. Ehrlich gesagt, unter der Dusche ist der Ort, an dem ich wirklich zur Ruhe komme und meine Gedanken und Ideen sortieren kann. Gemeinsam duschen ist nicht so mein Ding.
Vor Covid war der ruhigste Moment für mich der Sonntagmorgen. Ich besuchte ein kleines Fitnessstudio in der Nähe, wo ich einfach nur meine Muskeln dehnen und die Sauna genießen konnte. Der Saunabesuch war für mich ein Art Gesundheitscheck. Einfach nur dasitzen, nicht sprechen und an nichts denken. Wenn ich es nicht schaffte, diese 20 Minuten ruhig zu verbringen- wusste ich, dass ich mir zu viel zugemutet hatte und ich meine Pläne für die nächste Woche nochmal überdenken musste.
Ich glaube wirklich, dass diese Sitzungen mich mindestens einmal in meinem Leben vor einem Burn-out bewahrt haben. Yoga hilft natürlich auch, weshalb ich das unbedingt wieder anfangen möchte. Jetzt sind die Yogaschulen ja endlich wieder geöffnet. Yoga zu Hause zu machen hat bei mir nicht wirklich funktioniert.
Was bedeuten dir die Sterne?
Die Sterne geben mir Frieden und Freiheit. Ich sehe sie leider nicht allzu oft in der Stadt und schaue auch ehrlich gesagt nicht allzu oft nach ihnen. Aber wenn ich auf Reisen oder im Urlaub bin, beobachte ich fast jede Nacht die Sterne. Es entspannt mich wirklich. Die Unendlichkeit des Universums und der Sterne lässt mich erkennen, dass wir so klein sind und vermittelt mir ein Gefühl von Raum und Freiheit.
Was sind Ihre Träume für die Zukunft? Sowohl geschäftlich als auch privat.
Für Four Leaves habe ich 3 große Ambitionen: Ich hoffe, die Marke Four Leaves kann wirklich etwas bedeuten und wird mehr als nur meine Geschichte. Sortimentsmäßig möchte ich über Bettwäsche und Handtücher hinaus expandieren und wachsen. Wir haben vor kurzem Strandtücher, Duftkerzen und ein Schachspiel hinzugefügt, aber das wahre Ziel wäre es, eine Lifestyle-Marke zu werden.
Angesichts unserer Spenden, möchte ich über die Grenzen von Sri Lanka hinausgehen und zum Beispiel in Flüchtlingslagern in Griechenland oder Rio de Janeiro oder anderswo auf der Welt Kindern in Not helfen.
Persönlich träume ich von einem kleinen, einfachen Wochenendhäuschen in der Natur. Ein Ort, an dem wir unsere eigene kleine Welt erschaffen können. Ich merke, dass ich solche Momente wirklich brauche, aber dass es auch gut für uns als Familie wäre. Um der Hektik des Alltags entfliehen zu können, die ich an den Wochentagen ehrlich gesagt liebe. Das habe ich mir in den letzten 10 Jahren immer wieder vorgestellt, wenn ich von dem kleinen Paradies von Isabel Marant und Jerome Dreyfuss vor den Toren von Paris gelesen habe.
Seit Covid ist dieser Traum für mich immer mehr zur ernshaften Überlegung geworden…
Jeden Monat interviewen wir jemanden, den wir online oder offline getroffen haben, jemanden, der uns in Bezug auf Innenarchitektur, Unternehmertum und Lebensweise inspiriert.
Vielen Dank Shiran! Mehr über Four Leaves auf Instagram & Four Leaves